Crowdsourcing und Kommunen

“Crowdsourcing bzw. Schwarmauslagerung bezeichnet im Gegensatz zum Outsourcing nicht die Auslagerung von Unternehmensaufgaben und -strukturen an Drittunternehmen, sondern die Auslagerung auf die Intelligenz und die Arbeitskraft einer Masse von Freizeitarbeitern im Internet.”, so wikipedia.

Sicher ist nicht auf den ersten Blick zu erkennen, was dies mit einer Kommune, Gemeinde oder Stadt zu tun haben könnte. Wenn man sich jedoch die Entwicklung von der Ordnungskommune zur Dienstleistungskommune hin zur Bürgerkommune betrachtet, werden Zusammenhäng sichtbar. Crowdsourcing bei einer Kommune heißt somit, dass der Bürger jenseits seines Wahlrechts weitere Aufgaben übernimmt. So wie der Unternehmenskunde durch Crowdsourcing die von ihm gewünschten Produkte mitgestaltet, gestaltet der Bürger seine Kommune aktiv mit. Ein Stück weit muss man sich bei diesem Modell sicher von der reinen Lehre der repräsentativen Demokratie verabschieden. Kindergärten, Spielplätze, Straßen – hier gäbe es vielfältige Ansatzpunkte. Das alte Beispiel der ungemähten Wiese zwischen zwei Gebäuden, wo dann später die Trampelpfade als Wege befestigt werden, verdeutlichen die Relevanz für Kommunen. Weitere Ansätze können sich im Stadtmarketing ergeben – aber dies soll Gegenstand eines späteren Posts werden.

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Tourismus und Social Media

Zwei Bemerkungen vorab: Mit dem Thema “Tourismus” fange ich gerade erst an, mich intensiver zu beschäftigen. Noch mehr als in anderen Bereichen, muss man sich im Tourismus-Marketing intensiv über die Zielgruppe Gedanken machen. Sicher kann man für Donau-Kreuzfahrten sehr gut in Fernsehzeitschriften Werbung machen – aber würde dies auch in Facebook funktionieren? Vor kurzem war ich mal wieder in Berlin und war dort auch intensiv in Foursquare unterwegs. Nur als Beispiel: Als ich mich in meinem Hotel in Foursquare “eingechecked” hatte, wurde ich gleich damit belohnt, dass ich zwei Cocktails zum Preis von einem erhalten hätte. Leider war es noch etwas früh am Tag für Cocktails und ich musste auch noch einen Vortrag zum Thema “Social Media und Wirtschaftsförderung” halten – aber grundsätzlich eine gute Idee. Zurück zu Facebook: Wenn ich Inhaber einer “coolen” touristischen Destination (z.B. Spaßbad, Wellness-Hotel, Snowboard-Piste, …) wäre, würde ich meine Besucher zu “Fans” machen. Da kann man prima virale Effekte erzielen und auch tolle Kundenbindungsmaßnahmen durchführen. Und wenn die Besucher / Gäste schon Facebook-Fans geworden sind, könnten sie ja auch gleich noch eine positive Bewertung in Qype schreiben – für eine kleine Aufmerksamkeit natürlich. Social Media und Tourismus passt doch prima – man muss nur an die Zielgruppen denken.

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Flattr?

Quer gelesen: Studien zu Social Media

Die Potenziale von Social Media werden bei weiten noch nicht ausgeschöpft – zu diesem Ergebnis kommt die Studie “Social Media Governance 2011″ der Universität Leipzig. Befragt wurden 596 Kommunikationsverantwortliche von Unternehmen, Behörden, Verbänden und Non-Profit-Organisationen. Lesenswert finde ich die Handlungsempfehlungen für die Praxis und dort besonders den Punkt “Kulturelle Anschlussfähigkeit”. Social Media erfordert die Bereitschaft zur kommunikativen Offenheit – so die Studie. Die wesentlichen Ergebnisse kann man nachlesen unter www.socialmediagovernance.eu. Interessanterweise hat auch die FAZ darüber berichtet.

Der Branchenverband BVDW (Bundesverband Digitale Wirtschaft) hat eine Studie zur aktuellen Nutzung von Social Media in Unternehmen veröffentlicht. Laut dieser Studie sprechen 85% der Unternehmen Social Media künftig eine hohe Bedeutung zu. Es werden steigende Werbebudgets für Social Media erwartet. Hier geht es zur Studie.

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Event-Marketing und Social Media

Dies sind zwei Themen, die sehr gut zusammen passen. Über eine eigene Facebook-Seite kann man sich eine Fan-Gemeinde für das Event aufbauen und dadurch die viralen Effekte von Facebook nutzen. Es ist ein leichtes – wenn man z.B. ein kulturelles Event vermarkten will – Videos der Künstler aus YouTube in die Facebook-Seite einzubinden. Ebenso Bilder aus Flickr. Natürlich kann man auch einen eigenen YouTube-Kanal etablieren. Über Twitter kann man Kurznachrichten zu dem Event posten. Eine nette Idee ist z.B., dass man unter den Followern Eintrittskarten verlost. Dies funktioniert natürlich auch bei den Facebook-Freunden. Den Ideen sind eigentlich keine Grenzen gesetzt. Worüber man auch nachdenken kann, ist Google Adwords, was eigentlich kein Social Media Werkzeug ist. Inbesondere für schon etwas ältere Zielgruppen, die zwar im Internet unterwegs sind, aber noch keine Affinität zu Facebook & Co. haben, lohnt sich dies im Online-Marketing einzusetzen. Durch Google+ kann man dann auch den Social Media Bezug herstellen. Beim Ticketverkauf sollte man sich einmal amiando anschauen, das viele virale Funktionalitäten bietet. Zusammengefassend gesagt: Für Event-Marketing bietet Social Media eine vielfältige Spielwiese.

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Ein Argument für Social Media Marketing: Effizienzmessung

Häufig hört man im Mittelstand, dass man die Effizienz von Marketing-Maßnahmen ja gar nicht messen kann oder dass die Messung sehr aufwendig sei. Wie kann man auch den Erfolg eines Eintrags in den Gelben Seiten oder einer Zeitungsannonce messen? Bezahlen muss man die Werbung in jedem Fall – unabhängig davon, ob sie gelesen wird oder nicht. Eine Möglichkeit wäre z.B. eine Annonce mit der Aufforderung zu verknüpfen, etwas zu tun. “Bringen Sie die Annonce mit in unser Geschäft, dann erhalten Sie ein kostenloses X-Produkt.” Dies bietet zwei Vorteile: 1. Man bekommt ein Gefühl dafür, ob eine Kampagne überhaupt wahrgenommen wird. 2. Man bekommt einen potenziellen Kunden ins Geschäft – jetzt ist man am Zug. Diese Art, wie man im Bereich des Marketings vom Monolog zum Dialog kommen kann, funktioniert im Online-Marketing und insbesondere im Social Media Marketing um einiges leichter. Und auch die echte Reichweite jenseits von Auflagenhöhen lässt sich leichter bestimmen. Wenn man anstelle von Gelben Seiten z.B. Adwords von Google einsetzt: hier bekommt ausführliche Daten zur Reichweite mitgeliefert – noch besser: man bezahlt nur, wenn man auch gelesen wird. Oder im Facebook-Marketing: Neben der Reichweite bietet man dem Kunden einen Rückkanal an. Man sollte nur bedenken, dass man tatsächlich bereit sein muss, dem Kunden nicht nur zu sagen, wie toll man ist – sondern bereit ist, mit ihm zu kommunizieren. Social Media macht Marketing zu Kommunikation. Vorsicht.

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Mitarbeiter und Social Media

Dieses Thema hat eine ganze Reihe von Aspekten. Einige will ich hier kurz beleuchten:

  1. Sollen Mitarbeiter während ihrer Arbeitszeit Zugang zu sozialen Netzwerken haben?
  2. Ist Social Media geeignet zur Mitarbeitergewinnung?

Die erste Frage würde ich klar mit ja beantworten. Ich bin der Auffassung, dass der Umgang mit Social Media einen hohen Lerneffekt für Mitarbeiter haben kann. Natürlich geht es nicht darum, während der Arbeitszeit sinnlos zu chatten oder wahllos YouTube-Videos anzuschauen. Es geht vielmehr darum, Mitarbeitern den Zugang zu ermöglichen, damit diese neue Form der Kundenkommunikation trainiert werden kann – natürlich nur, wenn man entschieden hat, Social Media in der Kommunikation einzusetzen. Es sollten jedoch klare Regeln aufgestellt werden. Hier kann man sich vielleicht an einem Leitfaden des Bundesverbandes der Digitalen Wirtschaft orientieren: “Social Media Richtlinien – 10 Tipps für Unternehmen und ihre Mitarbeiter“

Social Media als Mittel zur Mitarbeitergewinnung? Hier gibt es zum einen sehr direkten Bezug. Über soziale Netzwerke kommt man jetzt viel leichter an Informationen über mögliche qualifizierte Mitarbeiter. Dies kann man sehr leicht an XING erkennen. Hier bekommt man viele Lebensläufe präsentiert. Ferner kann man noch in den einschlägigen Gruppen nachschauen. Das wichtigere Thema in diesem Zusammenhang ist jedoch Reputation. So wie ein Einzelhändler oder Gastronom wissen sollte, was in Qype steht, sollte man als mittelständisches Unternehmen auch mal einen Blick in Kununu werfen – hier werden nämlich Arbeitgeber bewertet. In der Regel ist jedoch Angriff die beste Verteidigung: wenn ihre Mitarbeiter nach klaren Regeln im Social Web unterwegs sind und natürlich positiv über ihren Arbeitgeber kommunizieren, hat man die eigene Reputation selbst in der Hand. Und damit schließt sich wieder der Kreis zu Frage 1.

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Virales Marketing versus Eigenlob

Wer mag schon jemand, der sich permanent selbst lobt – wahrscheinlich niemand. Eigenlob stinkt ja schließlich. Seltsam, dass in weiten Kreisen der Marketing- und Werbeverantwortlichen diese banale Erkenntnis noch nicht durchgedrungen ist – oder etwa doch? Die Alternative zu Eigenlob in der Werbung ist wohl “virales Marketing”. Ganz einfach gesagt: man muss den Kunden, den Besucher oder den Bürger (wenn man an Stadtmarketing denkt), dazu bewegen, das eigene Produkt, die eigene Stadt zu loben oder weiter zu empfehlen. Und dies am besten so, dass der Kunde es nicht merkt. Das Paradebeispiel für virales Marketing ist der Video-Clip des Reutlingers Dominik Kuhn “Todesstern Stuttgart” – zu finden bei YouTube. In dem Video wird allerdings nicht erklärt, was virales Marketing ist. Das Video ist allerdings so witzig, dass es Millionen angeschaut haben und ihren Freunden weiter empfohlen haben. Der gute Dodokay (Herr Kuhn) konnte sich anschließend vor Aufträgen kaum retten. Denn was traut man am meisten: den Empfehlungen von guten Freunden. Die Idee kann man prima auf den Alltag übertragen: “Kennst Du einen guten Flaschner (für Nicht-Schwaben: Klempner)?” “Ja, der Flaschner Heberle ist super und zuverlässig.” Einer Empfehlung eines Freundes traut man mehr als einer langweiligen Zeitungsannonce. Jetzt muss man nur noch akzeptieren, dass sich viele Menschen heutzutage im Social Web sozialisieren – und schon ist man bei Social Media. Allerdings ist virales Marketing wahrscheinlich noch etwas mehr als der “Like Button” in Facebook. Ein wenig mehr Hirnschmalz muss man schon aufwenden – aber dafür gibt es ja vielleicht auch Berater.

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Warum teilt jemand der Welt mit, wo er gerade ist?

Ehrlich gesagt: ich habe darauf auch keine plausible Antwort – aber ich tue dies auch (manchmal). Nachdem es fast schon üblich ist, via Twitter, Facebook und XING mitzuteilen, was man gerade tut, entwickeln sich Dienste wie foursquare und gowalla auch ganz ordentlich. Und natürlich auch Facebook Places.

Nach meiner Einschätzung bestehen hier mittelfristig große Potenziale insbesondere für lokalen Einzelhandel, Gastronomie und Hotellerie. Wenn jemand schon mitteilt, wo er gerade ist, sollte man als lokaler Gewerbetreibender natürlich diese Chance nutzen und die eigenen Angebote ins Spiel bringen. Wenn sich jemand beispielsweise am Hauptbahnhof einer Stadt per foursquare “einloggt”, ist es für ihn sicher interessant zu erfahren, wo das nächste Hotel, das nächste Restaurant ist oder wie lange die umliegenden Geschäfte geöffnet haben. In Berlin habe ich auf diese Art schon einige “Tipps” bekommen – bis dies auf dem flachen Land funktioniert dauert es wohl noch eine Weile.

Bevor man über sog. Location Based Services nachdenkt, sollte man sich als lokaler Gewerbetreibender jedoch auch einmal mit Empfehlunsportalen wie z.B. Qype beschäftigen (zumindest sollte man wissen, was im Netz über den eigenen “Laden” denn so geschrieben wird). Aber auch die lokalen Funktionalitäten von Google (Maps, AdWords, …) sollte man sich anschauen – denn über Google suchen nachwievor die meisten Menschen auch im lokalen Umfeld.

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Wie soll man nur Zeit für Social Media finden?

Eine Frage, die man mir (und ich mir auch selbst stelle) häufiger stellt. Bevor man anfängt, mal schnell eine Facebook-Seite für das eigene Unternehmen, den Verein oder die Kommune zu machen, sollte man sich darüber im Klaren sein, dass dies ohne Zeitaufwand nicht geht. Wenn man zur Überzeugung gelangt ist, dass man den Zeitaufwand für die Kundenbindung, die Mitgliederbetreuung oder die Kommunikation mit den Bürgern auf sich nehmen möchte, dann kann man ja auch mal darüber nachdenken, wie man dies effizient gestaltet. Dazu ein paar Tipps:

  • Mit Cotweet kann man tweets für twitter terminieren; d.h. man kann schon “im voraus” twittern – und zwar dann, wenn man Zeit dafür hat. Ganz authentisch wirkt das natürlich nicht. Im Übrigen kann man hiermit auch mehrere Accounts verwalten.
  • Mit Posterous kann man per mail den eigenen Blog füttern und gleichzeitig – ohne weiteren Aufwand – den Beitrag Richtung Facebook, Twitter und beliebige weitere Dienste streuen. Gefällt mir sehr gut.
  • Ganz hilfreich ist auch das Werkzeug “Selective Tweets”. Durch das Setzen des “hashtags” #fb am Ende eines Tweets erscheint dies automatisch als Neuigkeit auf der Facebook-Pinnwand – funktioniert auch mit Facebook-Seiten.
  • Mit SocialOomph kann man auch viele Dinge automatisieren – z.B. eine Willkommensnachricht an alle neuen “follower”.

Werkzeuge zur Effizienzsteigerung gibt es viele. Dies nimmt einem jedoch nicht die Entscheidung ab, ob man Zeit investieren möchte.

 

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