Im Web agieren

… so lautet ein Artikel, den ich für aktuelle Ausgabe des Magazins “Kommune21″ (www.kommune21.de) geschrieben habe. Ich beschreibe dort meine Sicht der Dinge, wie man Soziale Medien im Zusammenhang mit Wirtschaftsförderung und Stadtmarketing diskutieren kann.

Und hier der Artikel als PDF: Kommune21_05_2013_S20_Wilke

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Soziale Medien nach innen denken

Soziale Medien nur im Zusammenhang mit Marketing, PR und Aussenwirkung zu diskutieren ist deutlich zu kurz gegriffen. Soziale Medien und Web 2.0 haben zumindest eine ebenso so große Bedeutung für die internen Prozesse und Strukturen einer Organisation – sei es mittelständischer Betrieb, Kommunalverwaltung oder Verein. Dies will ich an einigen Aspekten erläutern.

  1. Durch das Aufeinandertreffen von Digital Natives und Digital Immigrants in den Institutionen prallen konträre Sichtweisen von Kommunikation aufeinander. Verbot der privaten Nutzung des Internets und Facebook-Sperren passen nicht zu den Anforderungen der Generation Y hinsichtlich permanenter Kommunikationsmöglichkeiten. Und dann wollen diese Millennials auch noch ihre eigenen Smartphones und Pads einsetzen.
  2. Die neuen Werkzeuge des Web 2.0 eröffnen vielfältige Möglichkeiten der Zusammenarbeit, auch ohne Präsenzarbeitszeit – wenn man sie denn einsetzt. Work-Life-Balance kann dadurch leichter werden.
  3. Gleichzeitig werden die Grenzen zwischen Beruf und Privatleben durch den Einsatz der identischen Kommunikationsmedien fließend. Dies führt wahrscheinlich zu mehr flachen Hierarchien  – wahrscheinlich flacher als es manchem Chef aus der Generation der Baby Boomer lieb ist, der mit seinen Mitarbeitern auf Facebook befreundet ist oder von ihnen auf Twitter verfolgt wird.

Ich bin sicher, Soziale Medien werden noch so manche Organisation vom Kopf auf die Füße stellen.

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Wer braucht denn nun wirklich eine eigene “App”?

“Fast eine Milliarde App-Downloads in Deutschland” meldet der Branchenverband bitkom. Gute Apps liefern dem Nutzer einen wirklichen Mehrwert – und dies ist auch schon der entscheidende Punkt. Viele denken darüber nach – neben dem Internet-Auftritt – den Kunden, Bürgern oder Mitgliedern auch eine App anzubieten. Bevor man dies tut, sollte man sich aber ein paar Fragen beantworten:

  1. Wer ist die Zielgruppe der App?
  2. Was soll der konkrete Nutzen der App sein?
  3. Wie wird meine App unter Hunderttausenden im Apple App Store und Android Market (neuerdings Google Play) überhaupt gefunden?

Wenn man diese Fragen sinnvoll beantworten kann, kann man anfangen über ein eigene App nachzudenken. Das mittelständische Unternehmen könnte im B2B-Bereich bestimmte Kundendienstleistungen über ein App anbieten. Der lokale Einzelhändler könnte einen coolen Webshop etabliereen. Im Tourismusbereich könnten  Buchungsmöglichkeiten und Ticket-Verkäufe angeboten werden. Kommunen könnten Bürgerservices anbieten. Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt.

Aber! Die oben genannten Fragen – insbesondere Frage 3 – sind nicht gerade banal. Es ist klar, dass immer mehr Tablets und Smartphones verkauft werden, so dass die mobile Internetnutzung immer wichtiger wird. Wenn man die Fragen nicht so genau beantworten kann, ist der erste wichtige Schritt, eine sehr gute Version der eigenen Homepage für mobile Endgeräte zu haben. Die wird in jedem Fall gefunden und könnte der Einstieg für eine eigene App sein.

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Warum ich Mitglied bei D64 geworden bin

Seit kurzem bin ich Mitglied bei D64 – einer Initiative, die mithelfen will, “Deutschland für die digitale Demokratie vorzubereiten”. Ich bin Mitglied geworden, weil ich der Auffassung bin, dass das Internet eine sehr wichtige Rolle bei der Reinkarnation von Demokratie und Sozialer Marktwirtschaft spielen kann. Das Internet ist bereits jetzt eine demokratische Instanz in Echtzeit – quasi die 5. Gewalt. Aber viel wichtiger als mögliche Kontrollfunktionen des Netzes, sind mir die potenziellen Beteiligungsmöglichkeiten. Und hier ist mir besonders die Chance bedeutsam, etwas gegen Politikverdrossenheit zu tun. Jenseits von Parteihierarchien können gerade Jüngere wieder durch Web 2.0 und Social Media für Politik interessiert werden. Besonders kommunale Themen sind hier nach meiner Auffassung besonders geeignet, da sie jeden unmittelbar betreffen können (Stadtentwicklung, Bürgerhaushalte – um nur zwei Beispiele zu nennen) – und diese sind meine besonderen Interessen. Nicht nur bei der Demokratisierung der Gesellschaft, sondern auch bei der Kontrolle der internationalen Finanzmärkte kann ich mir eine wichtige Rolle des Netzes vorstellen. Es gibt jedoch zwei große “Aber”: die digitale Spaltung (Fahrkartenautomaten werden immer komplexer) und die permanente Bedrohung des freien Internets. Freies Internet sollte ebenso in einer demokratischen Verfassung garantiert sein wie die Pressefreiheit. Die digitale Spaltung ist letztlich ein Bildungsauftrag. Ich hoffe, meine Motive für meine Mitgliedschaft in D64 sind deutlich geworden.

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Crowdsourcing und Kommunen

“Crowdsourcing bzw. Schwarmauslagerung bezeichnet im Gegensatz zum Outsourcing nicht die Auslagerung von Unternehmensaufgaben und -strukturen an Drittunternehmen, sondern die Auslagerung auf die Intelligenz und die Arbeitskraft einer Masse von Freizeitarbeitern im Internet.”, so wikipedia.

Sicher ist nicht auf den ersten Blick zu erkennen, was dies mit einer Kommune, Gemeinde oder Stadt zu tun haben könnte. Wenn man sich jedoch die Entwicklung von der Ordnungskommune zur Dienstleistungskommune hin zur Bürgerkommune betrachtet, werden Zusammenhäng sichtbar. Crowdsourcing bei einer Kommune heißt somit, dass der Bürger jenseits seines Wahlrechts weitere Aufgaben übernimmt. So wie der Unternehmenskunde durch Crowdsourcing die von ihm gewünschten Produkte mitgestaltet, gestaltet der Bürger seine Kommune aktiv mit. Ein Stück weit muss man sich bei diesem Modell sicher von der reinen Lehre der repräsentativen Demokratie verabschieden. Kindergärten, Spielplätze, Straßen – hier gäbe es vielfältige Ansatzpunkte. Das alte Beispiel der ungemähten Wiese zwischen zwei Gebäuden, wo dann später die Trampelpfade als Wege befestigt werden, verdeutlichen die Relevanz für Kommunen. Weitere Ansätze können sich im Stadtmarketing ergeben – aber dies soll Gegenstand eines späteren Posts werden.

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Wie soll man nur Zeit für Social Media finden?

Eine Frage, die man mir (und ich mir auch selbst stelle) häufiger stellt. Bevor man anfängt, mal schnell eine Facebook-Seite für das eigene Unternehmen, den Verein oder die Kommune zu machen, sollte man sich darüber im Klaren sein, dass dies ohne Zeitaufwand nicht geht. Wenn man zur Überzeugung gelangt ist, dass man den Zeitaufwand für die Kundenbindung, die Mitgliederbetreuung oder die Kommunikation mit den Bürgern auf sich nehmen möchte, dann kann man ja auch mal darüber nachdenken, wie man dies effizient gestaltet. Dazu ein paar Tipps:

  • Mit Cotweet kann man tweets für twitter terminieren; d.h. man kann schon “im voraus” twittern – und zwar dann, wenn man Zeit dafür hat. Ganz authentisch wirkt das natürlich nicht. Im Übrigen kann man hiermit auch mehrere Accounts verwalten.
  • Mit Posterous kann man per mail den eigenen Blog füttern und gleichzeitig – ohne weiteren Aufwand – den Beitrag Richtung Facebook, Twitter und beliebige weitere Dienste streuen. Gefällt mir sehr gut.
  • Ganz hilfreich ist auch das Werkzeug “Selective Tweets”. Durch das Setzen des “hashtags” #fb am Ende eines Tweets erscheint dies automatisch als Neuigkeit auf der Facebook-Pinnwand – funktioniert auch mit Facebook-Seiten.
  • Mit SocialOomph kann man auch viele Dinge automatisieren – z.B. eine Willkommensnachricht an alle neuen “follower”.

Werkzeuge zur Effizienzsteigerung gibt es viele. Dies nimmt einem jedoch nicht die Entscheidung ab, ob man Zeit investieren möchte.

 

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Social Media, Web 2.0 und Kommunen

Die häufige Gleichsetzung von Web 2.0 und “Mitmach-Internet” legt es nahe, sich in diesem Zusammenhang auch mit den Möglichkeiten im Rahmen der politischen Willensbildung zu beschäftigen.

Die Protestbewegung im Zusammenhang mit Stuttgart 21, aber auch die Rolle des Internet bei Vorgängen um den ehemaligen Verteidigungsminister Guttenberg, haben gezeigt, welch explosive Kräfte die Möglichkeiten von Facebook, Twitter, Google u.a. entfalten können. Wikileaks hat aufgezeigt, dass das Internet zu einer neuen politischen Kontrollinstanz geworden ist.

Bürgerhaushalt, bürgerorientierte Kommune, Leitbildprozesse, Stadtentwicklung – hier gibt es die vielfältigsten Möglichkeiten, Web 2.0 und Social Media einzusetzen.  Das Netzwerk Zukunftsstädte beschäftigt sich zum Beispiel unter dem Titel  Innovative Wege in die virtuelle Welt – Web 2.0 als Thema für die Kommunalpolitik mit diesem Thema. Im Rahmen der 1. Social Media Night in Stuttgart wurden diese neuen Ansätze ebenfalls thematisiert. Vortragsthema war “Web 2.0 und Social Media für Kommunen”.

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