Ein Thema, das mich immer wieder beschäftigt: Internet und stationärer Einzelhandel. Rein intuitiv bin ich schon länger der Meinung, dass dies kein Gegensatz sein muss – schön, wenn es durch andere bestätigt wird. Die Technology Review berichtet über Studien des E-Commerce Experten Avi Goldfarb, der zu dem Schluss kommt, dass durch die zunehmende Verbreitung von Smartphones und des mobilen Internets der stationäre Einzelhandel wieder bessere  Karten hat. Durch Nutzung von standortbasierten Diensten können Kaufentscheidungen zugunsten des stationären Einzelhandels fallen, da diese – eben – vor Ort sind. Natürlich muss der stationäre Einzelhandel in den standortbasierten Diensten gefunden werden (Google, Foursquare …). Und dies ist natürlich der Knackpunkt.

Eine weitere Bestätigung, dass der stationäre Einzelhandel nicht am Ende ist, liefert ganz überraschend die IBM. Jährlich veröffentlicht die IBM fünf Technologieprognosen – und eine der Prognosen behandelt den Einzelhandel. IBM behauptet, dass Augmented Reality, tragbare Computer und ortsbasierte Dienste klare Vorteile für den Offline-Handel gegenüber dem Online-Handel bringen.

Ich würde mich freuen, wenn beide recht hätten und damit unsere Innenstädte weiterhin attraktiv bleiben. Für den Einzelhandel ist dies eine große Herausforderung – kommunale Wirtschaftsförderung muss hier unterstützen.

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2 Kommentare

  1. 1

    Die Gründe warum der stationäre Einzelhandel gegenüber dem online-Handel immer ein Problem hat:
    1. Er ist immer weiter weg als mein Tablett
    2. Es fehlt immer der Parkplatz
    3. Es regnet wenn ich aus dem laden komme
    4. Genau das gewünschte Produkt kommt erst nächste Woche
    5. Der Berater hat das noch nie benutzt
    6. Ich muss in einer Schlange stehen
    7. Die Kinder wollen noch was anderes
    8. Bei Umtausch muss ich wieder genau dorthin fahren
    9. In 20km Entfernung gäbe es das Produkt viel günstiger
    10. Und wo im Kaufhaus liegt das Produkt xyz, keine Suchfunktion

    u.s.w.u.s.f.

    • Na ja, so ganz haben Sie meine Argumentation nicht nachvollzogen. Ihre Punkte beziehen sich auf die aktuelle Situation des Einzelhandels. Ein paar Bemerkungen zu Ihren Punkten wie es vielleicht in Zukunft sein könnte, wenn der stationäre Einzelhandel lokale internetbasierte Dienste nutzt:

      zu 1: Auf Ihrem Tablett könnten Sie nachschauen, ob es der Laden sofort verfügbar hat. Versandkosten entfallen und Sie könnten das Produkt in 15 Minuten haben. Die mobile Website oder die App des Ladens zeigt Ihnen sogar, wo sich das Produkt im Laden genau befindet.
      zu 2: Wie wärs mit Fahrrad oder Bus?
      zu 3: In guten Läden kriegt man einen Regenschirm.
      zu 4: siehe 1.
      zu 5: Der Laden ist an einem bundesweiten Beratungsnetzwerk angeschlossen. Sie scannen vor Ort einen QR-Code und werden über Google Hangouts mit einem kompetenten Berater verbunden. Wenn Sie Ihr mobiles Gerät nicht dabei haben, gibt es selbstverständlich Tabletts in unmittelbarer Nähe des Produkts.
      zu 6: Reservieren Sie das Produkt online und gehen Sie an die VIP-Kasse. In der Wartezeit bekommen Sie einen Kaffee serviert und unterhalten sich “real life” mit Freunden.
      zu 7: Die Kinder lieben den Laden, weil sie dort Freunde treffen und die gesamte Innenstadt ein Erlebnis pur bietet.
      zu 8: Sie melden Ihren Umtauschwunsch durch scannen des Umtausch-QR-Codes. Die von der Händlergemeinschaft der Innenstadt beauftragten Fahrradkuriere holen das Produkt kostenlos ab.
      zu 9: Irgendwo ist immer irgendetwas billiger. Genießen Sie das Innenstadterlebnis.
      zu 10: Selbstverständlich gibt es eine Suchfunktion. Entweder auf Ihrem eigenen Gerät oder sprachgesteuert im Laden.

      Technisch wäre dies alles heute bereits machbar.

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