Medienkompetenz durch Verbote?

Lehrer im Netz:Rheinland-Pfalz verbietet dienstlichen Facebook-Kontakt zu Schüler – berichtet Spiegel Online. Ähnliches hörte man vor ein paar Wochen aus dem baden-württembergischen Kultusministerium. Die Bedeutung der Digitalisierung ist in der Bildungspolitik wohl nicht angekommen – anders lässt es sich nicht erklären, dass Bildungspläne die Entwicklungen des Web 2.0 ignorieren. Diese unreflektierten Facebook-Verbote sind nur Symptome. Sicher ist Facebook eine Datenkrake, aber warum entwickelt die Schulverwaltung keine eigene Social Media Plattform, die als Kommunikations-, Diskussions- und vor allem Lernplattform genutzt werden kann? Verbote tragen nicht zu Medienkompetenz bei. Sollten unsere Kinder nicht in der Schule lernen mit sozialen Medien zu arbeiten? Wäre es nicht Bildungsauftrag, den Kindern den Umgang mit der permanenten Verfügbarkeit von Informationen und Wissen beizubringen? Bisher kann ich nicht erkennen, dass diese Fragen in der Bildungspolitik angekommen sind. Oder überhaupt in der Politik. Wir brauchen ein Internet-Ministerium.

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