Wer braucht denn nun wirklich eine eigene “App”?

“Fast eine Milliarde App-Downloads in Deutschland” meldet der Branchenverband bitkom. Gute Apps liefern dem Nutzer einen wirklichen Mehrwert – und dies ist auch schon der entscheidende Punkt. Viele denken darüber nach – neben dem Internet-Auftritt – den Kunden, Bürgern oder Mitgliedern auch eine App anzubieten. Bevor man dies tut, sollte man sich aber ein paar Fragen beantworten:

  1. Wer ist die Zielgruppe der App?
  2. Was soll der konkrete Nutzen der App sein?
  3. Wie wird meine App unter Hunderttausenden im Apple App Store und Android Market (neuerdings Google Play) überhaupt gefunden?

Wenn man diese Fragen sinnvoll beantworten kann, kann man anfangen über ein eigene App nachzudenken. Das mittelständische Unternehmen könnte im B2B-Bereich bestimmte Kundendienstleistungen über ein App anbieten. Der lokale Einzelhändler könnte einen coolen Webshop etabliereen. Im Tourismusbereich könnten  Buchungsmöglichkeiten und Ticket-Verkäufe angeboten werden. Kommunen könnten Bürgerservices anbieten. Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt.

Aber! Die oben genannten Fragen – insbesondere Frage 3 – sind nicht gerade banal. Es ist klar, dass immer mehr Tablets und Smartphones verkauft werden, so dass die mobile Internetnutzung immer wichtiger wird. Wenn man die Fragen nicht so genau beantworten kann, ist der erste wichtige Schritt, eine sehr gute Version der eigenen Homepage für mobile Endgeräte zu haben. Die wird in jedem Fall gefunden und könnte der Einstieg für eine eigene App sein.

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Warum teilt jemand der Welt mit, wo er gerade ist?

Ehrlich gesagt: ich habe darauf auch keine plausible Antwort – aber ich tue dies auch (manchmal). Nachdem es fast schon üblich ist, via Twitter, Facebook und XING mitzuteilen, was man gerade tut, entwickeln sich Dienste wie foursquare und gowalla auch ganz ordentlich. Und natürlich auch Facebook Places.

Nach meiner Einschätzung bestehen hier mittelfristig große Potenziale insbesondere für lokalen Einzelhandel, Gastronomie und Hotellerie. Wenn jemand schon mitteilt, wo er gerade ist, sollte man als lokaler Gewerbetreibender natürlich diese Chance nutzen und die eigenen Angebote ins Spiel bringen. Wenn sich jemand beispielsweise am Hauptbahnhof einer Stadt per foursquare “einloggt”, ist es für ihn sicher interessant zu erfahren, wo das nächste Hotel, das nächste Restaurant ist oder wie lange die umliegenden Geschäfte geöffnet haben. In Berlin habe ich auf diese Art schon einige “Tipps” bekommen – bis dies auf dem flachen Land funktioniert dauert es wohl noch eine Weile.

Bevor man über sog. Location Based Services nachdenkt, sollte man sich als lokaler Gewerbetreibender jedoch auch einmal mit Empfehlunsportalen wie z.B. Qype beschäftigen (zumindest sollte man wissen, was im Netz über den eigenen “Laden” denn so geschrieben wird). Aber auch die lokalen Funktionalitäten von Google (Maps, AdWords, …) sollte man sich anschauen – denn über Google suchen nachwievor die meisten Menschen auch im lokalen Umfeld.

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