Mitarbeiter und Social Media

Dieses Thema hat eine ganze Reihe von Aspekten. Einige will ich hier kurz beleuchten:

  1. Sollen Mitarbeiter während ihrer Arbeitszeit Zugang zu sozialen Netzwerken haben?
  2. Ist Social Media geeignet zur Mitarbeitergewinnung?

Die erste Frage würde ich klar mit ja beantworten. Ich bin der Auffassung, dass der Umgang mit Social Media einen hohen Lerneffekt für Mitarbeiter haben kann. Natürlich geht es nicht darum, während der Arbeitszeit sinnlos zu chatten oder wahllos YouTube-Videos anzuschauen. Es geht vielmehr darum, Mitarbeitern den Zugang zu ermöglichen, damit diese neue Form der Kundenkommunikation trainiert werden kann – natürlich nur, wenn man entschieden hat, Social Media in der Kommunikation einzusetzen. Es sollten jedoch klare Regeln aufgestellt werden. Hier kann man sich vielleicht an einem Leitfaden des Bundesverbandes der Digitalen Wirtschaft orientieren: “Social Media Richtlinien – 10 Tipps für Unternehmen und ihre Mitarbeiter“

Social Media als Mittel zur Mitarbeitergewinnung? Hier gibt es zum einen sehr direkten Bezug. Über soziale Netzwerke kommt man jetzt viel leichter an Informationen über mögliche qualifizierte Mitarbeiter. Dies kann man sehr leicht an XING erkennen. Hier bekommt man viele Lebensläufe präsentiert. Ferner kann man noch in den einschlägigen Gruppen nachschauen. Das wichtigere Thema in diesem Zusammenhang ist jedoch Reputation. So wie ein Einzelhändler oder Gastronom wissen sollte, was in Qype steht, sollte man als mittelständisches Unternehmen auch mal einen Blick in Kununu werfen – hier werden nämlich Arbeitgeber bewertet. In der Regel ist jedoch Angriff die beste Verteidigung: wenn ihre Mitarbeiter nach klaren Regeln im Social Web unterwegs sind und natürlich positiv über ihren Arbeitgeber kommunizieren, hat man die eigene Reputation selbst in der Hand. Und damit schließt sich wieder der Kreis zu Frage 1.

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Virales Marketing versus Eigenlob

Wer mag schon jemand, der sich permanent selbst lobt – wahrscheinlich niemand. Eigenlob stinkt ja schließlich. Seltsam, dass in weiten Kreisen der Marketing- und Werbeverantwortlichen diese banale Erkenntnis noch nicht durchgedrungen ist – oder etwa doch? Die Alternative zu Eigenlob in der Werbung ist wohl “virales Marketing”. Ganz einfach gesagt: man muss den Kunden, den Besucher oder den Bürger (wenn man an Stadtmarketing denkt), dazu bewegen, das eigene Produkt, die eigene Stadt zu loben oder weiter zu empfehlen. Und dies am besten so, dass der Kunde es nicht merkt. Das Paradebeispiel für virales Marketing ist der Video-Clip des Reutlingers Dominik Kuhn “Todesstern Stuttgart” – zu finden bei YouTube. In dem Video wird allerdings nicht erklärt, was virales Marketing ist. Das Video ist allerdings so witzig, dass es Millionen angeschaut haben und ihren Freunden weiter empfohlen haben. Der gute Dodokay (Herr Kuhn) konnte sich anschließend vor Aufträgen kaum retten. Denn was traut man am meisten: den Empfehlungen von guten Freunden. Die Idee kann man prima auf den Alltag übertragen: “Kennst Du einen guten Flaschner (für Nicht-Schwaben: Klempner)?” “Ja, der Flaschner Heberle ist super und zuverlässig.” Einer Empfehlung eines Freundes traut man mehr als einer langweiligen Zeitungsannonce. Jetzt muss man nur noch akzeptieren, dass sich viele Menschen heutzutage im Social Web sozialisieren – und schon ist man bei Social Media. Allerdings ist virales Marketing wahrscheinlich noch etwas mehr als der “Like Button” in Facebook. Ein wenig mehr Hirnschmalz muss man schon aufwenden – aber dafür gibt es ja vielleicht auch Berater.

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